Fährtenarbeit - SV OG Flörsheim am Main e. V.

Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) Ortsgruppe Flörsheim am Main e.V.
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Fährtenarbeit - die besondere Suchaufgabe
Die Unterscheidungsfähigkeit für Gerüche ist bei Hunden etwa 1.000 Mal höher ausgeprägt als bei uns Menschen. Je nach Hunderasse weisen ihre Nasen 100 bis 200 Millionen Riechzellen auf. Wir Menschen kommen gerade einmal auf circa fünf Millionen Riechzellen. Kein Wunder also, dass Hunde große Nasenarbeiter sind. Die Fährtenarbeit stellt dabei eine besondere Variante der Nasenarbeit dar.
 
Dabei liegt ein besonderer Fokus auf die Distinktionsfähigkeit für unterschiedliche Gerüche. Im Unterschied zum Mantrailing, bei dem der Hund der direkten Geruchsspur eines Menschen folgt, die sich aus Schweiß, Hautschuppen und/oder Kosmetika zusammensetzt, folgt der Hund bei der Fährtenarbeit einer sogenannten „Fährte“.
Die Fährte besteht aus:
  • Aufgewirbelten, aufgeworfenen oder beschädigten Erdoberflächen
  • Zerdrückten Pflanzen, aus denen Flüssigkeiten und Duftstoffe austreten
  • Kleinstlebewesen und Mikroorganismen

Beschreibung
Beim Fährtensport wird von einem Fährtenleger die Fährte als Spur (auf Wiese, Acker) gelegt. Dabei legt er auf der Fährte Gegenstände (verschiedene Materialien, z.B. Kunststoff, Holz, Leder, 5/1/0,5 cm) ab, die der Hund bei der Ausarbeitung (dem Absuchen) entweder zu verweisen (sitzend, stehend oder liegend) oder aufzunehmen hat. Der Hundeführer folgt dem Hund beim Fährten mit zehn Metern Abstand, dabei kann eine Leine genutzt werden. Je nach Ausbildungsstand des Hundes wird die Fährte vom Hund eine bestimmte Zeit (20 Minuten bis drei Stunden) nach der Fährtenlegung ausgearbeitet.
Unterschieden wird zwischen Eigenfährte und Fremdfährte. Die Eigenfährte wird vom Hundeführer gelegt, der sie folglich kennt. Fremdfährte wird von einem Fährtenleger gelegt und ist dem Hundeführer nicht bekannt. Eine Fährte im Hundesport besteht aus mehreren geradlinigen oder bogenförmigen Abschnitten, den Schenkeln, sowie verschiedenen Winkeln zwischen diesen. Der Beginn einer Fährte heißt Abgang und wird durch einen Abgangsstab gekennzeichnet.

Ausbildung
Zur Ausbildung im Bereich Gebrauchshund gehört, dass der Hund eine Fährte lesen und verfolgen kann. Diese Fähigkeit wird je nach Leistungsstufe unterschiedlich geprüft. Die Ausbildung sollte breit angelegt sein, in unterschiedlichen Geländen und mit verschiedenen Erdoberflächen. Besonders zu Anfang sollten diese Flächen vorher nicht allzu oft betreten worden sein, Wiesen mit hohem Gras sollten gemieden werden. Der Hund soll sich mit der Nase orientieren und nicht mit den Augen.
Zum Beginn der Ausbildung sollte der Hund schon 20 Minuten nach dem Legen der Fährte die Spur aufnehmen, für die Fährtenhundeprüfung 2 ist die Fährte dann drei Stunden alt. Je nach Ausbildungsstand werden unterschiedlich viele Richtungswechsel eingebaut. Mit den höheren Prüfungen kommen auch Verleitungsfährten dazu. Ein zweiter Fährtenleger legt eine Fährte, die die ursprüngliche Fährte kreuzt. Der Hund muss beim Suchen auf der ursprünglichen Fährte bleiben.

Gewünschtes Suchverhalten
Folgendes Suchverhalten ist bei Sporthunden erwünscht:
  • intensives und ruhiges Aufnehmen der Witterung am Ansatz mit tiefer Nase,
  • der Hund folgt mit tiefer Nase, in gleichmäßigem Tempo, intensiv dem Fährtenverlauf,
  • positives Suchverhalten,
  • sicheres Ausarbeiten der Winkel,
  • sofortige Reaktion am Gegenstand (Aufnehmen oder Verweisen),
  • selbständige Arbeit ohne Einwirkung des Hundeführers wie Aufmunterungen oder Leinenkorrekturen.

Prüfungsfährten gemäß der aktuellen Prüfungsordnung (für alle Fährtenprüfung ist die BH/VT Mindestvoraussetzung):

SV OG Flörsheim am Main e.V. - Segerstrasse (Außerhalb) - D-65439 Flörsheim am Main

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